Dienstag, 29. Mai 2012

Der Sucher - keine Tatsachengeschichte

Es war einmal ein Sucher. Sucher war kein ehrbarer Beruf, als Sucher war man in Gefahr Dinge zu finden, die von den Bewohnern abgelehnt wurden, weil diese Dinge andersartig, neuartig waren. Als Sucher ging man das Risiko ein anderen Wesen zu begegnen, von denen die Bewohner schauderhafte Geschichten erzählten, die sie versuchten zu vertreiben und zu vernichten.

Eines Tages ging der Sucher wieder los. Wie er so wanderte begegnete er einer Frau, er unterhielt sich mit ihr, trank mit ihr. Sie hatte keinen Argwohn gegen den Sucher. Sie lud den Sucher ein, ein Stück des Weges mit ihr zu gehen. Da sie so freundlich zu ihm war begleitete er sie gerne. Sie erzählte ihm immer mehr und erzählte ihm von einem Tempel, sie erzählte ihm, dass sie in diesem Tempel eine geweihte Priesterin sei. Er wurde neugierig und bat sie ihm den Tempel zu zeigen. Gerne willigte die Priesterin ein und zeigte ihm den Tempel. Neugierig wie der Sucher war bat er die Priesterin ihm auch den Kult zu erklären, zu zeigen, mit ihm die Messe zu feiern. Die Priesterin erklärte ihm alles und erzählte ihm auch, dass nach dem Ritus nichts mehr so sein würde wie vorher, er könne zurückkehren in sein altes Leben, er solle sich aber davor hüten von dem Erlebten zu erzählen, da die Bewohner ihn sonst ausstoßen würden. Sie die Priesterin war eines dieser Wesen, die die Bewohner hassten.
Alles was ihm die Priesterin erzählte gefiel dem Sucher und so bat er sie noch einmal, den Ritus zu zelebrieren. Was der Sucher erlebte faszinierte ihn, fesselte ihn und er schwor sich diesen Ritus immer wieder zu feiern. Die Priesterin versicherte ihm, dass er willkommen sei wenn er das Ritual mit ihr zelebrieren wolle.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Sommer 1987 - Unut spielt mit C


Es war Sommer, Prüfungszeit. Diese fanden immer Samstags statt, vielleicht aus Bosheit, dass wir nicht so viel Zeit für Party, für Feiern verbringen – wer weiß das schon.

Unut und ich waren seit einem knappen Jahr dieses crazy, durchgeknallte Paar – in den Augen der anderen – das angeblich nicht so recht wusste ob Sie zusammengehören oder nicht – wir wussten das, aber egal. Neben Unut gab es C, eine für mich eigentlich zu junge Frau aus meiner Heimatstadt, die mich in einer sehr melancholischen Phase erwischte und es immer schaffte, dass ich wegen ihr alles stehen und liegen ließ. Sie schaffte es, dass ich mich schlecht fühlte, nur um mich danach wieder in den siebten Himmel zu holen.  Es war eine Art der Abhängigkeit, die ich heute nicht mehr erklären kann. Unut hat mich nicht nur einmal ermutigt es ihr mal so richtig zu zeigen, selbst das Heft in die Hand zu nehmen. Erfolglos.

C wusste dass ich nach der Prüfung noch mit Unut in die nächste Stadt fahren wollte, C wiederum bekämpfte Unut, sie konnte Gift und Galle spucken – Eifersucht in der schlimmsten Form, es ging nicht um Unut, es ging darum , dass ich mich in Unuts Nähe wohl fühlte, dass Unut mir gut tat.

Die Nacht vor der Prüfung habe ich mit Unut verbracht, leidenschaftlich hatten wir uns geliebt, es ist aber kein so entscheidendes Erlebnis, dass es hier in den Blog gehört.
Am Morgen erschien Unut am Frühstückstisch so, dass ich mich am Kaffee verschluckte und sie am liebsten direkt wieder ins Bett verfrachtet hätte. Die Prüfung bei unserem Hassdozenten wollte sie zum Feiertag ihrer Lust an Provokation machen. Unut hatte ihr dunkelblaues, fast schwarzes Ledermieder angelegt, farblich passende Stretchhosen, die ihren unglaublichen Hintern betonten. Sie grinste mich frech an und meinte nur, dass Bescherung erst nach der Prüfung sei.