Mittwoch, 8. Mai 2013

Jana – der Frühling 2013 ist da

Am vergangenen Montag hatte ich abends, nach der Arbeit beschlossen die Sonne, die Wärme noch zu genießen. Deshalb hatte ich auf meinem Weg nach Hause einen Stopp im örtlichen Eiscafé eingelegt. Direkt am Eingang hatte eine Gruppe Jugendlicher mehrere Tische in Beschlag genommen, ihre Lebensfreude war ansteckend, schmunzelnd wählte ich aber einen ruhigeren Tisch ganz am Rand aus, um in Ruhe den anstrengenden Tag Revue passieren zu lassen. Während ich genüsslich aus meinem Walnussbecher Eis, Sahne und Nüsse löffelte, beobachtete ich die Jugendlichen, schnappte Gesprächsfetzen auf und erinnerte mich an diese unbeschwerte Zeit zurück.

„An wen oder was denkst du denn?“


Grinsend stand Jana neben meinem Tisch. „Dürfen wir uns setzen?“ „Ähhm, wer ist wir?“

Jana stellte mir ihre Begleiterin vor, zusammen mit der jungen Frau war sie im März in meiner Nähe in eine größere Wohnung gezogen. Die junge Frau, Andrea, ist eine Kollegin von Jana, die in den letzten Monaten auch zur Freundin wurde. Gemeinsam hatten die beiden beschlossen eine größere Wohnung zu suchen und auch sehr schnell gefunden. Beide hatten den gleichen Gedanken wie ich und wollten bei einem leckeren Eis den schönen Abend genießen.

„Bitte setzt euch zu mir.“ Als Jana die Eiskarte aufschlagen wollte bemerkte sie mein Eis. „Nüsse, hmmm, das wär jetzt was…“ dabei grinste sie mich frech an und leckte sich über die Lippe. Sie bestellte ebenfalls den Walnussbecher, ihre Begleiterin wählte irgendeinen Fruchtbecher.

Wir begannen uns zu unterhalten, Small Talk, über das Wetter, die Arbeit. Plötzlich Jana „Du hast grad ganz schön viel Scheiße in deinem Leben!“ Ich war überrascht, Janas Freundin blickte irritiert von ihr zu mir „Ich lese deine Blogs…“ an ihre Freundin gewandt „das ist der Mann der als 64er schreibt.“ Andrea musterte mich, dann „Jetzt weiß ich warum Du so aufgedreht reagiert hast, als Du ihn gesehen hast.“ Die beiden berichteten mir abwechselnd wie sich ihre Freundschaft entwickelt hatte. Jana hatte im Dezember einen richtigen Durchhänger und wäre beinah in der Probezeit entlassen worden, als sie eines Abends in einer Kneipe sturzbetrunken zufällig von Andrea aufgegabelt wurde. Jana kam mit dem Alleinsein nicht zurecht, suchte Zuflucht bei Johnny Walker und Jack Daniels und war am Abrutschen. Die junge Frau nahm sie mit nach Hause und kümmerte sich in den folgenden Tagen um Jana und so wurden aus Kolleginnen, Freundinnen. Im Januar beschlossen die Beiden dann sich eine Wohnung zu suchen die WG-Fähig ist und fanden diese in einem der Altbauten in dem Stadtteil in dem auch ich lebe.

„So weit, so gut und irgendwann hat Andrea mich gefragt was ich da abends immer wieder auf dem Pad lese. Ich begann Andrea dann ein bisschen von meinem Sexleben zu erzählen.“

Jana berichtete wie die beiden eine Nacht mit einer Flasche Wein auf dem Sofa verbrachten und sich gegenseitig von ihren Erlebnissen berichteten. Am frühen Morgen hat Jana Andrea dann berichtet, dass die Geschichte eines ihrer Erlebnisse im Internet erzählt wird. Jana musste ihrer Freundin die Erzählung vorlesen, dabei… „Ssscht, du musst ihm doch nicht alles erzählen!“ Andrea hatte mittlerweile rote Ohren bekommen und offensichtlich war sie verlegen.

„Also, hör mal. Du weißt wie Jana und ich Sex miteinander hatten und jetzt willst du hier kneifen. Glaub mir mein Kopfkino dreht sowieso schon den schönsten Film.“

Jana begann zu erzählen, wie Andrea ihren Kopf beim Vorlesen auf ihre Brust gelegt hatte und sich eng an sie kuschelte, Andrea bemerkte nur, dass sie ja auch reichlich Alk intus hatte… Die beiden schilderten mir danach abwechselnd was im Verlauf der Lesung noch so alles geschah, wie sie sich entdeckten und gemeinsam Lust genossen.

„Und wann war das?“ „Naja, solang ist das noch nicht her, Ostern…“ Jana blickte Andrea an, die auf ihrer Unterlippe kaute. „Wir haben mittlerweile alles gelesen was du geschrieben hast“ Andrea blickte mich an, wieder leicht verlegen „und Jana hat mich am Samstag zu Dir geschleppt…“ „Und ich war bei Rhein in Flammen. Und ich sag euch, dass ich darüber froh bin.“ Die beiden blickten mich erstaunt an. „Also wisst ihr, ich würd lügen wenn mich das nicht erregt was ihr erzählt habt. Ihr seid auch ganz schön lecker, aber ich weiß nun mal, dass Enyas Zustand mich ganz heftig mitnimmt.“

Eine Weile rührten wir drei in unseren leeren Eisbechern bis Jana das Schweigen bricht. „Wisst ihr, dass mir das so lieber ist“, ich blickte sie an, dann  Andrea „naja jetzt kennt ihr beide euch. Da ist nix Erzwungenes, nix Gekünsteltes. S‘ hätt ja sein können, dass ihr euch gar nicht leiden könnt.“  

Als ich später zuhause bin, denke ich noch lange über die Begegnung nach. Was ist da heute passiert, was wär am Samstag passiert? Jana konnte es nicht lassen und hat mir zum Abschied einen leidenschaftlichen Kuss gegeben, sich an mich gepresst. Das hat verdammt gut getan, der schüchterne Kuss auf die Wange von Andrea hat sich gut angefühlt.

Trotzdem…

 

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