Mitten in der vergangenen Nacht
wache ich auf. Ein Traum, Erinnerungsfetzen beschäftigen mich. Mein Hals ist
trocken. Draußen pfeifen Regen und Wind ums Haus. Ich kann nicht mehr
einschlafen. Nach dem ich mich eine Weile von rechts nach links drehe stehe ich
auf. Mit einem Notizblock verschwinde ich wieder unter meiner warmen Decke. Ich
versuche den Traum, die Bilder in Worte zu fassen…
Ein nobles italienisches Restaurant, ein Kellner in den 30ern, pomadig,
schleimig, Macho.
Ich sitze am Tisch in einer ruhigen Ecke und warte auf die
Unbekannte. Zwei Gläser Wein sind bereits serviert, Antipasti stehen auf dem
Tisch. Das Erkennungszeichen ein Bukett aus drei Rosen, weiß, schwarz und blau
steht in der Mitte.
Die Unbekannte betritt das Restaurant das Kleid fließt um ihren
Körper, betont die Brüste, die Taille und fällt in mehreren Bahnen bis zu den
Knien. Wie sie auf den Tisch zugeht, lässt das Kleid mit jedem Schritt einen
kurzen Blick auf ihre langen Beine bis an den Ansatz der Strümpfe zu. Der
einzige Schmuck den sie trägt ist ein schwarzes Samthalsband.
Ich erhebe mich. Sie spricht mich an. Ich biete ihr einen Stuhl
an sie setzt sich.
Es ist ein förmlicher Abend vereinbart. Förmlich mit der
Möglichkeit eines frivolen Verlaufs. Bisher haben wir Mails ausgetauscht,
Phantasien geteilt und Grenzen formuliert. Wir haben uns beschrieben, verbal,
ohne Foto und so den Kopf Bilder malen lassen. Jeder hat vom anderen die Adresse, so
ist jeder abgesichert, Psychopathen gibt es in beiden Geschlechtern.
Wir stoßen an, der Rotwein schmeckt ihr. Wir lassen uns die Antipasti
schmecken, Pilze, Artischocken, Tomaten, Oliven…
Wir unterhalten uns über die Phantasien die wir gelesen haben.
Die Chemie scheint zu stimmen. Sie lacht, wirkt gelöst, entspannt sich. Sie
blickt mich an, die Stimmung beginnt zu knistern.
Als sich die Platte leert, das Brot fast verzehrt ist, winke ich
dem Kellner. Er bringt die Karte. Mit seiner schleimigen Art öffnet er die
Karte, überreicht diese zuerst mir, dann ihr mit einem unglaublichen Getue. Wir
beginnen uns über unser Essen zu unterhalten, scherzen. Ich blicke ihr in die
Augen.
„Bist Du bereit ein wenig zu spielen?“
Sie schluckt, nickt.
„Wähle Dein Essen, ich bestelle für beide. Während ich das tue, stehst
Du auf und ziehst Dein Höschen aus. Hier am Tisch.“
Die Unbekannte blickt mich mit großen Augen an. Sie wählt ihr
Essen aus, schließt die Karte. Der Kellner kommt an den Tisch und blickt mich
mit einem „Prego“ an. Während ich die Karte noch einmal öffne und in aller Ruhe
bestelle, erhebt sie sich, fasst sich möglichst unauffällig unter ihr Kleid an
den Bund ihres Höschens.
Langsam zieht sie den Stoff an den Beinen entlang nach
unten. Der Kellner kann die Bestellung kaum aufnehmen, traut sich aber nicht
sie anzusprechen. Sie blickt dem Kellner direkt in die Augen, kalt, fast
aggressiv. Die Unbekannte steigt aus dem am Boden liegenden Slip.
„Das ist alles!“ Ich schicke ihn weg, wie gerne wäre er
geblieben.
„Gib mir Dein Höschen.“ Ich lege es vor mich auf den Tisch.
Rot
leuchtet das Zeichen ihrer Hingabe.
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