Diese Nacht war unruhig und doch
erholsam. Nach allem was gestern noch so unerwartet geschehen ist wundert es
mich nicht. Diese Nacht musste ich wieder schreiben und meine Träume versuchen
festzuhalten.
Ich gehe auf eine Art Steinkreis zu. Im Entfernten erinnert es
mich an Stonehenge. Ich spüre die Frau hinter mir. Gemessenen Schrittes gehen
wir auf eine Art Tor zu. Wir bleiben nebeneinander vor diesem Tor stehen.
Murmeln dringt aus dem Steinkreis, der Mond taucht alles in ein weißes, weiches
Licht. Ich sehe die Unbekannte an. Sie trägt ein fließendes, seidiges Gewand.
Der Wind bläst warm um uns und so kann ich die Konturen ihres Körpers erahnen.
Ein Mensch, Mann oder Frau, nähert sich uns. Der Unbekannten wird ein schlichtes
Halsband umgelegt. Man reicht mir die Kette ich bin mir sicher, dass ich
diese nicht benötige und lehne ab. Mit einem Schulterzucken entfernt sich die Person die mir
die Kette überreichen wollte und gibt uns den Weg in den Kreis frei. Ich spüre
die Unbekannte dicht hinter mir. Gemeinsam mit gleichem Schritt drehen wir
unsere Runde innerhalb des Steinkreises.
An jedem dieser säulenartigen, grob behauenen Steine sitzt ein
Mensch. Ich blicke in Gesichter. Manche sind mir bekannt. Freunde blicken mich
an, ihre Mienen sind ausdruckslos. Mit Stolz weiß ich die Unbekannte direkt
hinter mir. Die Menschen an den Steinen die mir unbekannt sind blicken mich mit
einem anerkennenden Lächeln an. Aus den Augenwinkeln kann ich erkennen wie
meine Freunde die Unbekannte bewundern.
Dann ist die Runde zu Ende. Wieder stehen wir neben einander am
Tor. Wir blicken in die Mitte der Runde. Dort steht ein großer steinerner Tisch.
Ich weiß was ich zu tun habe. Ich habe die Kraft dafür. Ich nehme die
Unbekannte auf meine Arme, halte sie vor mir, blicke ihr in die Augen und versinke
in der unglaublichen Tiefe. Die Menschen an den Steinen erheben sich. Immer zu
zweit schreiten sie an uns vorbei. Mit einem unverständlichen Gemurmel
verlassen sie den Steinkreis.
Als wir allein sind zerrt eine starke Böe am Gewand der
Unbekannten und es fliegt flatternd hoch in den Himmel. Ich blicke auf die Frau
die in meinen Armen liegt. Ich blicke auf eine Schönheit die mich zittern
lässt. Dann gehe ich langsam auf den Steintisch in der Mitte zu. Dort steht Öl,
dort steht Salz. Ich lege die Unbekannte auf den steinernen Tisch. Die Platte
ist angenehm warm. Um uns herum werden Feuer in eisernen Trögen entzündet. Ich
spüre Hände die mir meine Kleidung abnehmen. Die Feuer erhitzen die Haut grade so, dass die
Grenze zwischen Wohlfühlen und Unbehagen erreicht wird.
Die Unbekannte kniet auf dem Stein, taucht ihre Finger in die Schale
mit Öl und in das Salz. Sie reibt damit meine Brust ein und küsst mich. Wieder
nimmt sie Öl und Salz dieses Mal massiert sie damit ihre Brüste ein. Sie legt
sich wieder auf den Tisch und ich betrachte das Opfer das sie mir bringt.
Ich spüre ihre Unsicherheit, ich spüre ihr Verlangen. Ich fühle mich
verantwortlich für sie.
Ich spüre ein ehrenvolle Pflicht dieses Geschenk zu bewahren.
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