In wenigen Wochen wollen wir Twister spielen. Den Termin hatten
wir Anfang Dezember bereits vereinbart. Wie das Programm aussehen soll, was wir
so alles gemeinsam „spielen“ könnten, was denn noch alles besorgt werden muss –
das alles war noch zu besprechen.
Das war der Grund warum wir uns aus unterschiedlichen Ecken in
eine der vielen Ruhrgebietsstädte aufgemacht haben. Wenn ich ehrlich bin, das
war der Grund den wir uns als Begründung genannt haben um den wahren Beweggrund
unserer Begegnung nicht ergründen zu müssen.
Aber wir waren fleißig, beim Essen im schönen neuen Hafenrevier –
da muss ich unbedingt mal im Sommer hin – haben wir uns auch über die
Twisterparty unterhalten. Das Spannendere waren aber die vermiedenen Blicke der
drei Frauen auf Erdbeertals sehr schön gestickte(?) Bluse (ich habe wirklich
keine Ahnung wie man diese wunderschöne Machart nennt). Die Dame aus dem
Fernsehen hat mit ihren Freundinnen immer wieder überwacht, ob denn das was
meine Gefährtin darunter trug jetzt verrutscht ist und einen Anlass zum Skandal
hergibt. Den Gefallen haben wir ihnen nicht getan. Wir haben friedlich
gegessen, uns unterhalten und kleine schüchterne Küsschen ausgetauscht. Schließlich
wollten wir noch golfen und uns deshalb vorher stärken.
Apropos golfen.
Das war unser nächstes Ziel, leider ist dieser Sport in dieser
Stadt mit seinen Stammbesuchern deutlich in die Jahre gekommen. Jetzt bin ich
zugegeben nicht mehr unter die Fraktion der Jungspunde einzusortieren, es waren
aber skurrile Anblicke die sich uns boten. So endet die Beschreibung unseres
Aufenthaltsortes und der Menschen um uns.
Erdbeertal und ich saßen zunächst lange an der Bar, es gab viel
zu erleben, wieder neu zu entdecken, obwohl die Vertrautheit direkt beim ersten
Blick wieder da war, haben wir unsere Begierden sich entwickeln lassen. Wir
haben beide das „no-way“ dieses Abends akzeptiert, wir wussten beide, dass wir
trotzdem viele Formen der Lust miteinander genießen können. So habe ich mich
langsam durch die luftigen Schichten gewühlt, Haut gesucht, Haut gefunden, Haut
gespürt. Sie hat immer wieder provoziert wie sie es gerne tut, hat damit die
Gier in mir geweckt.
Dann haben wir uns ein gemütlicheres Eckchen gesucht. Das Spiel
aus Rückzug und Verlangen, Besitz und Entzug, Dominanz und Unterwerfung erlebt.
Ich erfahre bei ihr, durch sie, welchen Rausch das Besitzen
auslöst. Wie sich ein fast ekstatischer Zustand entwickelt, ich mir nehme was
ich will. Es ist ein unglaublich befriedigendes Gefühl, die Partnerin zu lenken,
zu führen und sich selbst auch dann vertrauen zu können, wenn das Denken
aussetzt und die animalische Gier von mir Besitz ergreift. Ich habe dabei
wieder erlebt welche Lust sie empfindet, wenn sie „besiegt“ wird. Wenn sie dem
Willen ihres Partners Folge leisten muss.
Irgendwann habe ich selbst höchste Ekstasen erlebt, als ich sie
besessen habe wie noch niemanden vor ihr. Ich habe in ihren Augen erlebt welche
Lust sie empfunden hat, als ich alle Hemmungen über Bord geworfen habe und sie
mir einfach genommen habe…
Wir haben uns viel später noch lange darüber unterhalten was wir
empfunden haben, wie dieser Rausch der Beherrschung und diese Lust am „Besessen
sein“ sich anfühlt. Noch heute wenn ich diese Zeilen schreibe kann ich mir
nicht so richtig erklären was da passiert ist. Ich weiß aber, dass ich wieder
eine Facette an mir entdeckt habe, die ich verloren glaubte.
Zum Abschied an ihrem vereisten Auto habe ich mir dann noch
einmal genommen was an diesem Abend mir gehörte, habe ich noch einmal ihre Lust
genossen…
Der Abend war leider wieder viel zu schnell vorbei, ich könnte
jetzt noch tausend Empfindungen versuchen zu beschreiben, es würde aber nicht
ausreichen um das alles darzustellen was mit mir passiert.
"Ich erfahre bei ihr, durch sie, welchen Rausch das Besitzen auslöst. Wie sich ein fast ekstatischer Zustand entwickelt, ich mir nehme was ich will. Es ist ein unglaublich befriedigendes Gefühl, die Partnerin zu lenken, zu führen und sich selbst auch dann vertrauen zu können, wenn das Denken aussetzt und die animalische Gier von mir Besitz ergreift. Ich habe dabei wieder erlebt welche Lust sie empfindet, wenn sie „besiegt“ wird. Wenn sie dem Willen ihres Partners Folge leisten muss."
AntwortenLöschenSorry für das lange Zitat... aber das ist meine absolute Lieblingsstelle in dem Text. Super schön und wenn ich ehrlich bin verspüre ich ein wenig Neid auf Erdbeertal.
Liebe Jana
AntwortenLöschenals ich die Erlebnisse des Abends aufgeschrieben habe, war ich in einer furchtbaren Stimmung. Ich dachte sogar schon mal "laut" darüber nach erneut über den Abend zu schreiben. Mit einigem Abstand habe ich mich entschieden alles so stehen zu lassen.
Deshalb freue ich mich über Deinen Kommentar noch mehr.
Es gibt Begegnungen da passen die Menschen, da passen die Emotionen dann passiert Außergewöhnliches. Nur soviel zu dem was wir beide an dem Abend erlebten.
Ich habe Deine ersten Posts irgendwann kurz vor Weihnachten entdeckt - und mich heute gefreut zu sehen, dass Du wieder schreibst. Nach allem was ich bei Dir gelesen habe, hast Du nichts mit der jungen Frau zu tun, über die ich geschrieben habe...