Mittwoch, 9. April 2014

Antipasti, roter Wein und die Bank am Fluß

Auch in dieser Nacht wieder. Ich liege wach, denke an die Träume, an die (virtuelle) Begegnung der letzten beiden Tage, die meine Nächte so verwirrt hat. Ein bisschen sind die Träume dieser Nacht die Fortsetzungen der Letzten.

Der Kellner serviert das Essen, er mustert die Unbekannte unverhohlen mit einem Blick aus Gier, Verachtung und Lust. Ich spüre wie in der Frau an meinem Tisch die Verunsicherung wächst, wie sie sich fragt ob sie das kann, was sie durch ein paar Sätze vor einigen Tagen – oder sind es mittlerweile Wochen ausgelöst hat.
Ich stecke ihr Höschen in meine Jackentasche und werfe die Serviette vor mich auf den Tisch, fasse den Oberarm des Kellners und ziehe in mit mir in Richtung der Theke hinter der der Patron steht und jeden Gast freundlich begrüßt und verabschiedet.
„Patron, ich komme schon seit einiger Zeit zu Ihnen. Ihr Kellner hier belästigt meine Begleitung und damit mich. Ich möchte dass er sich sehr höflich und unterwürfig bei der Dame an meinem Tisch entschuldigt“
Dabei würdige ich den schmierigen Typen keines Blickes.
„Du hast es gehört. Geh und wehe es ist nicht zur Zufriedenheit unseres Gastes…“
Der Kellner bewegt sich zu unserem Tisch, während ich neben dem Patron stehen bleibe und ihn beobachte. Zuerst steht er mit gesenktem Haupt neben der Unbekannten, man kann nicht hören was er sagt und was sie erwidert. Dann kniet er sich vor sie, senkt den Blick, beugt den Kopf. Ich sehe am Blick meiner Begleitung, dass sie zufrieden ist. Langsam erhebt er sich und kommt auf uns zu. Ich mustere ihn mit einem Blick der nur Verachtung ausstrahlt. Der Patron fragt mich ob ich zufrieden bin und lächelt mir nach meiner Bestätigung zu.
Als ich an den Tisch trete fragt sie mich ganz direkt was denn das war.
„Ich lasse es nicht zu, dass jemand die Menschen in meinem Umfeld unangemessen behandelt.“
Wir genießen die servierte Mahlzeit, schweigend. Nach dem Abräumen der Teller serviert uns der Patron persönlich seinen besten Grappa. Wir genießen noch eine Weile den Abend. Als wir das Restaurant verlassen ist es dunkel. Die Luft ist angenehm frisch und doch mild. Wir schlendern am Rhein entlang, erzählen von Lust, Leben, Leidenschaft und lernen langsam die Dinge zu hören die wir nicht sagen. Dann stehen wir einfach am Ufer, blicken den Frachtschiffen hinterher.
„Wenn die Seele sich doch genauso durchspülen würde wie der Fluss sein Bett. Wenn doch die Verletzungen so schnell verschwinden würden wie das Wasser Richtung Meer fließt“
Die Unbekannte setzt sich auf die Bank, ich stehe hinter ihr, die Hände auf ihrem Nacken an ihrem Hals. Ich kann die Ängste ihrer Seele an der Verspanntheit ihrer Muskeln körperlich spüren.
„Du hast es in der Hand ob wir einen Weg beginnen von dem wir nicht wissen wie lange er geht, wohin er uns führt. Den ersten Schritt hast Du gemacht als Du mir Dein Höschen überlassen hast. Ich gebe auf Dich acht und lass es nicht zu wenn jemand Dich so behandelt wie dieser Wicht vorhin.“
Ich beginne sie zu massieren und spüre wie sie sich langsam lockert, den Kopf in den Nacken legt.
Ich flüstere ihr ins Ohr: „Ich will, dass Du mir zeigst wie Du kommst.“
Ihre Hände verschwinden unter ihrem Kleid. Schemenhaft kann ich erkennen wie sie sich Lust verschafft. Ihr Atem wird schneller, sie beginnt leise zu stöhnen. „Lass Dich fallen, lass es zu wie Du kommst, schrei Deine Lust raus!“ Sie wird lauter, beginnt ihre Beine zu spreizen, rutscht auf der Bank nach unten. Immer wieder bäumt sich ihr Oberkörper auf.
„Lauter, schrei alles raus“

Sie kommt, laut, heftig bäumt sich ihr Körper auf.
Ich setze mich zu ihr auf die Bank, nehme sie in den Arm, halte sie fest. Ihr Atem wird wieder ruhiger, ihre Hand wandert an meinen Oberschenkel Richtung Schritt. Ich halte sie fest. „Das wirst Du erst dann tun, wenn wir uns wiedersehen.“ Ich fasse in meine Tasche, gebe ihr das Höschen zurück. Ich will keine Trophäen.

Noch eine ganze Weile sitzen wir schweigend am Fluss. Dann bringe ich sie nach Hause, vor der Tür küsse ich sie. Es ist der Erste. 

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